Alle Formen von Kindesmisshandlung können traumatisierend wirken. Wie ein Kind auf ein solches Erlebnis reagiert, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Ein Trauma bei Sexueller Kindesmisshandlung unterscheidet sich von anderen traumatischen Ereignissen vor allem durch das Syndrom "Abhängigkeit und Geheimhaltung". Täter und Opfer nehmen die Sexuelle Misshandlung nicht als reales Geschehen wahr. Die traumazentrierte Psychotherapie empfiehlt zu Beginn der Therapie eine Phase der Stabilisierung. In Fällen schwerer Traumatisierung ist dies notwendig, unter Umständen in einem stationären Rahmen. Dies kann jedoch zu einem Teufelskreis führen, da erst das Auflösen des Geheimnisses eine Gesundung ermöglicht. Dem Kind die Möglichkeit zu geben, die erlebten Misshandlungen zu öffnen ermögilcht den Ausweg aus der "Beziehungs- und Geheimnisfalle".
Im Seminar werden Erkenntnisse der Traumatologie und die Besonderheiten bei sexueller Misshandlung sowie Arbeitsansätze vorgestellt und anhand von Fallbeispielen verdeutlicht.