Man sieht, was man weiß und dann?

Inhouse-Fortbildung

Inhouse-Seminar für Jugendämter und kooperierende Netzwerke zum Thema "Sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche"

Die mehrteilige Inhouse-Fortbildung hat zum Ziel, möglichst allen maßgeblich beteiligten Kooperationspartnern ein gemeinsames Grundlagenwissen zum Themengebiet "Sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche" zu vermitteln. Eine gelingende interprofessionelle Kooperation der Professionellen aus den beteiligten Berufsfeldern ist unerlässlich, um gemeinsam hinreichenden Kinderschutz gewährleisten zu können. Zu diesem Zweck sollen Mitarbeiterinnen aus den Bereichen der ambulanten und stationären Jugendhilfe, der Gerichtsmedizin, aus Fachberatungsstellen, dem juristischen Bereich (Familien- und Strafgericht, Polizei und Bewährungshilfe) ihre jeweiligen professionellen Standards und Vorgehensweisen allen anderen Disziplinen vorstellen. Anhand der gesammelten Handlungsleitlinien und sexualpädagogischen Konzepte der Institutionen sollen der Wissenstand und die aktuellen Handlungsleitlinien auf deren Kompatibilität überprüft werden. Die daraus resultierenden Ergebnisse sollen anschließend mit den Kooperationspartnern als Grundlage für Qualitätsstandards aufeinander abgestimmt werden.

Seminarleitung:

Susanne Egerding und

Florian Stricker
Logopäde, Dipl.Psychologe, Psychodramatherapeut, Supervisor (DGSv)

Ablauf

Vorgespräch mit Leiterin / Leiter des Jugendamtes und zugehöriger Fachstelle gegen sexuelle Gewalt

Sichtung der aktuellen Handlungsleitlinien

Modul 1: 2-tägiges Seminar für die Leitungskräfte und deren Stellvertreter

Inhalt:

  • Vermittlung von Grundlagenwissen über sexuelle Kindesmisshandlung
  • Psychodynamik zwischen Täter und Opfer bei innerfamiliärer sexueller Kindesmisshandlung
  • Umgang mit Verdacht (Einschätzung und Vorgehensweise bei vagem, erhärtetem Verdacht)
  • Interprofessionelle Kooperation
  • TäterInnenstrategien

Modul 2: 1-tägiges Seminar für die Leitungskräfte des Jugendamtes und den direkten Kooperationspartnern (Fachberatungsstellen, Familiengericht, Polizei, Rechts- medizin, Staatsanwaltschaft)

Inhalt:

  • Vermittlung grundlegender Kenntnisse über die Dynamik bei sexueller Kindesmisshandlung als Basis für ein gemeinsames Verstehen und Ausgangspunkt für den Austausch über Vorgehensweisen der einzelnen Disziplinen
  • spezielle Fragestellungen, die der interprofessionellen Abstimmung bedürfen, z.B.: Thema Strafanzeige:
    In welchen Fällen und zu welchem Zeitpunkt sollte eine polizeiliche Anzeige erfolgen?
    Wie und durch wen können Aussagen von Kindern gerichtsverwertbar aufgenommen werden?

Modul 3: 2-tägiges Seminar für Leitungskräfte des Jugendamtes sowie der ambulanten und stationären Anbieter.

Inhalt:

  • Vermittlung grundlegender Kenntnisse über die Dynamik bei sexueller Kindesmisshandlung als Basis für ein gemeinsames Verstehen und Ausgangspunkt für den Austausch sowie die Abstimmung der Vorgehensweisen

Modul 4: 1-tägiges Seminar für die Leitungskräfte des Jugendamtes und deren Stellvertreter

Inhalt:

  • Sicherung der Ergebnisse aus den vorangegangenen Modulen:
    Welche Arbeitsaufträge ergeben sich aus den Erkenntnissen und Erfahrungen im Verlauf der Module?
  • Sollen bisherige Verfahrensweisen geändert und neu aufeinander abgestimmt werden?
  • Wie soll die weitere Kooperation im professionellen Netz gestaltet werden?
  • Ausblick

In der Seminarreihe wird genügend Raum für Begegnung und Austausch der Teilnehmerinnen aus den beteiligten Institutionen geboten. Unser Ziel ist es, das vorhandene Netzwerk zu beleben und die Voraussetzungen für gelingende Kooperation in Fällen von sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche zu schaffen.